Der Beitrag wird sich den ungleichen Brüdern und Fürsten des Fürstentums Liechtenstein, Johann (1840–1929, II. der Gute 1858–1929) und Franz (1853–1938; I. 1929–1938), widmen, die beide zu den bedeutendsten Mäzenen, Kunstsammlern sowie Denkmalschützern ihrer Zeit zählten. Dabei soll vor allem der Anteil von Franz herausgearbeitet werden, der bezüglich der Kunstsammlung und des Mäzenatentums immer im Schatten seines ältesten Bruders stand.
Kunstsammler, Mäzene und Denkmalschützer: Johann und Franz von und zu Liechtenstein
Dabei soll vor allem der Anteil von Franz herausgearbeitet werden, der bezüglich der Kunstsammlung und des Mäzenatentums immer im Schatten seines ältesten Bruders stand.
Johann II. hat in den ersten Dezennien seiner 71 Jahre dauernden Regierung in Liechtenstein Europa bereist und die in Wien befindliche Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein nicht nur ergänzt und erweitert, sondern auch professionelle Beratung durch den Generaldirektor des Berliner Museums, Wilhelm von Bode (1845–1929), in Anspruch genommen. Da er sich ab den 1890er Jahren zunehmend aus der Öffentlichkeit zog und offizielle Aufgaben an den ebenfalls vielreisenden und kunstaffinen Franz delegierte, ist es fraglich, von wem ab diesem Zeitpunkt entscheidende Ankaufsinitiativen am Kunstsektor für die Sammlungen ausgingen.
Tatsache ist, dass Franz als Präsident der "Zentralkommission für die Erforschung und die Erhaltung der Kultur und historischen Denkmale" wesentliche Impulse für die gesetzliche Implementierung des staatlichen Denkmalamtes bzw. Bundesdenkmalamtes setzte – gegen den Widerstand des Adels und der Kirche –, als Kurators des "Museums für Kunst und Industrie" etliche Objekte vor dem Verkauf bzw. Abriss bewahrte und die umfassende Renovierung von Schloss Vaduz beaufsichtigte (1904–1914).